Immersivity. The empty room. He refused all objects. 72 hrs world of warcraft. The external hard-drive serves as a consolatory, warming body. closeness. warmth..

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Performance/Installation @ wellwellwell Vienna, as a part of: NARRATOLOGY—LA FOLIA. Heinrich Dunst, Peter Fritzenwallner, Stephanie Kaiser. 29th of May – 20th of June, 2015 curated by Sabine Folie.
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Immersivität. Das leere Zimmer. Die verweigerten Objekte. 72 hrs world of warcraft.
Die externe Festplatte als tröstender Körper. Nähe. Wärme.

YON MIN KOON Immersivität. Das leere Zimmer. Die verweigerten Objekte. 72 hrs world of warcraft.
Die externe Festplatte als tröstender Körper. Nähe. Wärme.

(Hilfesuchend schmiegt Min seinen Körper – an die vom Betrieb noch erwärmte Festplatte – nur sie beruhigt ihn.)
Der Charakter „Yon Min Koon“ war in seiner Jugend computerspielsüchtig und verbrachte seine Zeit fast ausschließlich in seinem Zimmer, sein Vater, in den 1970ern von Korea aus- und nach Deutschland eingewandert,  und ebenda zum ersten mal mit größerem Wohlstand konfrontiert, entwickelte sich dank eines guten Einkommens zu einem vorbildlichen Konsumenten und Anhäufer von verschiedensten Gütern, nicht nur des täglichen Bedarfs, sondern auch Dinge, die man nicht unbedingt braucht, aber doch gerne hat; – Stereoanlage, teure Uhr, Auto, Unterhaltungselektronik, modernes Design, etc…

So entwickelte Yon schnell eine Aversion gegen Dinge, schottete sich ab und flüchtete sich in eine virtuelle Welt von Computerspielen wie World of Warcraft. Sein Zimmer war leer, eine Matratze am Boden, daneben, ebenfalls am Boden stehend, ein leistungsstarker Computer mit einer zusätzlich angeschlossenen externen Festplatte.

Eines Tages, nach einem Spielexzess von fast 72 Stunden, mit kaum Schlaf dazwischen, bekam er aufgrund eines ungünstigen Spielverlaufs plötzlich eine Panikattacke, die schließlich in einem epileptischen Anfall mündete. Seine Mutter konnte ihn nicht beruhigen. Im Affekt löste sie intuitiv die Festplatte vom Computer und legte ihm diese auf seinen Bauch, verzweifelt umarmte er das vom Betrieb noch ganz warme Gehäuse der Festplatte und beruhigte sich durch diese auf seinen Körper übertragene Wärme schnell.
Die Wärme des Körpers seiner Mutter hätte er nicht ausgehalten, ihr Geruch, die komische Weichheit ihrer Oberarme hätten ihn abgestoßen und noch mehr in Panik versetzt. So hatte seine Mutter schlussendlich, ihren mütterlichen Instinkten, die ihr befahlen ihr Kind zu umarmen zum Trotz, richtig gehandelt.

 

 

 

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